Häufiges Sitzen erhöht das Krebsrisiko

Große Metaanalyse zu den negativen Effekten eines inaktiven Lebensstils

REGENSBURG – Ob vor dem Fernseher, am PC oder im Auto- moderner Lebensstil heißt viel sitzen. Diese Gewohnheit lockt offenbar bösartige Erkrankungen herbei.
Nach einer Metaanalyse von Präventivmedizinern der Universität Regensburg steigt mit jeder Zweistundendosis täglichen Sitzens die Wahrscheinlichkeit für Darmkrebs um 8%, für Gebärmutterhalskrebs um 10% und für Lungenkrebs um 6%. Ausgewertet hatte man 43 Beobachtungsstudien mit vier Millionen Teilnehmern, von denen knapp 70 000 an Krebs erkrankt waren. Interessante Nebenbefunde: Der negative Effekt des „sedentary lifestyle“ betrifft Menschen, die viel Zeit vor dem Fernseher verbrachten, besonders stark- eventuell wegen des gleichzeitigen Konsums von Junkfood und zuckerhaltigen Getränken. Der Zusammenhang zu Darm- und Gebärmutterschleimhautkrebs trat hier am deutlichsten zutage. Zum anderen scheint körperliche Aktivität die „Rumhock-Schäden“ nicht unbedingt fernzuhalten- auch ansonsten sportliche Studienteilnehmer waren vom Malignomrisiko durch Vielsitzen betroffen.
aus: Medical Tribune,8.8.2014
D.Schmid et al., Journal of The National Cancer Institute 2014; online first